Jahreslosung 2025:
Prüft alles und behaltet das Gute! (1. Thessalonicher 5, 21)
Wir sollen alles prüfen und das Gute behalten. Dazu fordert uns die Jahreslosung für 2025 im neuen Jahr auf. Ist das nicht ein bisschen viel verlangt? Wenn ich diese Worte lese muss ich gleich an die vielen Umzüge denken, die ich in meinem Leben schon hinter mich gebracht habe. Die waren eigentlich immer anstrengend und am Ende war ich heilfroh, wenn ich alles überstanden hatte. Bei jedem Umzug gehörte auch das Durchschauen und Aussortieren dazu. Zumindest, wenn ich dafür im Vorfeld genügend Zeit hatte. Jedes Mal habe versucht alles zu prüfen und das Gute zu behalten. Allerdings befürchte ich, dass mir das nur zum Teil gelungen ist. Zwar flog einiges in den Müll oder wurde abgegeben, aber doch habe ich so manches wieder mitgeschleppt in die neue Wohnung. Wahrscheinlich habe ich also nicht nur das Gute behalten, sondern auch noch einiges mehr. Trotzdem glaube ich, dass dieses Prüfen und Behalten ein positiver und sinnvoller Nebeneffekt des vielen Umziehens war. Denn es hat mich im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert.
Und diese Erkenntnis kann ich auch allgemein auf das Leben beziehen: Ich muss nicht allen Ballast immer weiter mit mir herumschleppen. Manchmal tut es gut Dinge neu zu ordnen, auszusortieren, abzulegen, die mir das Leben schwer machen und die ich eigentlich gar nicht brauche. Vielleicht ist der Beginn eines neuen Jahres ja ein guter Anlass dafür. Damit ich mich wieder auf das konzentrieren kann, was wirklich wichtig ist. Das Gute wiederentdecke, was verborgen gewesen ist. Damit ich durchatmen, aufatmen und freier werden kann für neue Erfahrungen und Begegnungen. Die Jahreslosung öffnet uns einen weiten Raum. Alles dürfen wir wahrnehmen und entdecken. Aber gleichzeitig sollen wir genau hinschauen um zu erkennen, was davon wirklich gut ist, für andere Menschen und für uns. Ich glaube, dass das auch immer eine Aufgabe für uns als Gemeinde und Gemeinschaft sein wird, nicht nur in diesem Jahr. Miteinander herauszufinden und auszuhandeln, was das Gute ist und was uns allen gut tut. Die Bibel gibt uns dazu eine Leitlinie, an der wir uns orientieren können, zum Beispiel beim Prophet Micha: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Micha 6, 8) Prüft alles und behaltet das Gute! Gott traut uns zu, dass wir uns das (nicht nur) in diesem Jahr zu Herzen nehmen und danach leben. Damit es ein gutes Jahr wird, für uns alle.
Herzlich grüßt
Ihr Pfarrer Johannes Burkhardt