Helfen und Hilfe annehmen - Andacht zu Matthaus 25,40 Daniel Franke
Liebe Leser,
so langsam neigt sich der Sommer dem Ende zu. Es ist kühler geworden, ich atme die frische
Luft ein. Sie tut meinem Körper gut. Die Tage werden kürzer, schon bald werden die ersten
Blätter fallen. Mancher hat Vorfreude auf den bunten Herbst, andere schauen auf die
Begegnungen und Erlebnisse der letzten Monate wie etwa Ausfahrten oder Rüstzeiten zurück.
Das ist gut, weil es erfreuend und belebend ist und auch vom Alltag ablenken kann. Der ist für
insbesondere für mobil eingeschränkte Menschen oder Sehbehinderte nicht immer einfach.
Schnell gerät man an Grenzen, die nicht einfach zu übenwinden sind, seien es zu hohe
Bordsteine, fehlende Leitsysteme fur Blinde oder Treppen.
Immer wieder wird Hilfe benötigt und es braucht gesunde Menschen, die mit anpacken können.
Auf der anderen Seite dagegen ist Vertrauen nötig, denn wenn zum Beispiel ein Rollstuhl über
eine Treppe gehievt wird, muss der Rollstuhlfahrer sich darauf verlassen können, dass die
Person, welche hilft, auch dazu in der Lage ist. Auf der einen Seite steht also das Helfen und
auf der anderen Seite die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen. Beides erfordert Vertrauen
zueinander und hat etwas mit Nächstenliebe zu tun, denn wer sich helfen lässt, erfreut die
Hilfsperson auch.
Doch was sagt eigentlich Jesus dazu? Er geht auf Menschen zu, die Hilfe benötigen. Er schaut
nicht weg, wie das heute manchmal der Fall ist (Egoismus), sondern wendet sich jedem
Menschen konkret zu und gibt ihm das, was er braucht. Er macht keinen Unterschied zwischen
armen oder reichen, alten oder jungen, gesunden oder kranken Menschen.
Der Herr ist für alle da, auch für uns.
Was ihr getan habt einen von diesen meinen geringsten Brüdem, das habt ihr mir getan, sagt
Jesus in Matthäus 25, Vers 40.
Das bedeutet: überall, wo ich jemanden helfe, helfe ich auch Jesus!
In den Versen davor werden Beispiele aufgezählt, etwa Fremde, Kranke oder Gefangene.
Natürlich gehören auch Rollstuhlfahrer dazu oder der Nachbar, der sich Salz ausborgen
möchte, weil es ihm ausgegangen ist.
Hilfsbereit sein, heißt, den Mitmenschen zu sehen und zu beachten. Das Resultat daraus, ist
selbst beschenkt zu werden durch das erfreuende und erbauende Gefühl, jemanden etwas
Gutes getan zu haben.
lch möchte uns dazu ermutigen, immer wieder zu schauen, wo wir helfen können, aber auch
dazu bereit zu sein, selbst Hilfe anzunehmen. Wir können so in unserem Umfeld ein Licht sein
und Egoismus, Ausgrenzung und Einsamkeit entgegenwirken.
Auch das Lied "Wenn das Brot, dass wir teilen" von Kurt Grahl (zu finden im Singt von
Hoffnung-Liederbuch unter der Nummer 115) möchte uns zur Hilfsbereitschaft aufrufen.