Projekt-Netzwerk Osteuropa
Der CKV Annaberg e.V. unterstützt kontinuierlich Projektpartner in Odessa/Ukraine beim Aufbau und zur Stärkung der Selbsthilfe.
Vernetzung und Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeauftragten für die Stadt Odessa und der Tageseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Odessa und im Umland „Lebendige Hoffnung e.V.“
Osterrundbrief 2018
Sommer 2017
Frühjahr 2017
Jahresrückblick 2016
Frühjahr 2016
Jahresrückblick 2015
Sommer 2015
SOMMER 2020
LEBENDIGE HOFFNUNG TROTZ ALLER UNGEWISSHEIT
“Der Baum auf dem Berg nimmt hin, was das Wetter auch bringen mag. Er kann nur eins tun: seine Wurzeln so tief wie möglich treiben und bereit werden, standzuhalten. Unsere Wurzeln sind in Dir HERR. So halten sie fest in jedem
Sturm, der an Leib, Seele und Geist rüttelt.” - Gebet von Corrie ten Boom (KZÜberlebende).
Alles ist in diesem Jahr anders als die vielen Jahre zuvor und alles ist anders als wir es uns gewünscht oder geplant haben. Egal in welchem Teil der Welt wir wohnen, dieser Satz trifft wohl auf jeden von uns zu. Umso dankbarer sind wir in diesen ungewissen Zeiten einen festen Halt in unserem Glauben an Gott zu haben - ähnlich wie es Corrie ten Boom in ihrem Gebet formuliert hat. Die vergangenen Monate haben auch uns in Odessa und Petrovka herausgefordert unsere Wurzeln tiefer wachsen zu lassen und die Menschen mit denen wir leben und arbeiten in diesem überlebenswichtigen Wachstumsprozess anzuleiten und zu unterstützen. Wir alle haben es ganz neu schätzen gelernt, dass wir uns aufeinander verlassen können und füreinander da sind.
Viele unserer Familien sind durch die Quarantänemassnahmen in noch größere Armut geraten. Einige Eltern haben ihre Arbeit verloren oder bekommen den Lohn nicht ausgezahlt, andere können ihre Miete nicht bezahlen oder ihnen fehlt das Geld für Medikamente und ausreichend Lebensmittel. Man hat das Gefühl, an allen Ecken und Enden auf neue noch grössere Nöte zu stossen. Durch das “Reformieren” werden bestehende Strukturen liquidiert, ohne ein neues funktionierendes System zu schaffen. Ohne unseren Glauben, der uns in dieser Zeit wie ein fester Anker ist, könnte man an all dem verzweifeln. Immer mehr verstehe ich, dass unser Name “Lebendige Hoffnung” unsere tägliche Arbeit
ganz präzise beschreibt - weil es das ist was wir verbreiten - “Lebendige Hoffnung”. Seit demBeginn der Quarantäne haben wir etwa 1000 Lebensmittel-Pakete verteilen können.
Ausserdem haben wir in Petrovkaund einem benachbarten Dorf fast eine Tonne Kleider ausgeteilt, was für viele ein grosser Segen war.
Vielen Dank an alle die uns mit einer Extraspende in diesem Bereich unterstützt haben.
Seit einigen Wochen haben wir endlich wieder direkten Kontakt mit unseren Kindern, Jugendlichen und Familien. In kleinen Gruppen von 10 - 12 Kindern bieten wir verschiedene Angebote an und lernen bei Exkursionen Odessa und
Umgebung besser kennen. So konnten über 70 Kinder eine Vorstellung im Delphinarium geniessen und in den nächsten Tagen ist ein Besuch bei einem hiesigen Weinbauern geplant, der uns seine Arbeit vorstellen wird. Natürlich bedauern wir es sehr, dass wir die Ferienreise nach Deutschland und die beiden Camps in Odessa absagen mussten. Wenn man dann aber von einem Achtjährigen gefragt wird, dessen Mutter 9 Stunden im Korridor der Notaufnahme darauf wartet behandelt zu werden, ob die Mama jetzt sterben muss, relativieren sich solche Entscheidungen. Trotz aller Ungewissheit unter welchen Bedingungen wir wieder ins neue Schuljahr starten können, sind wir dankbar, dass unsere Kinder mit Freude an den Sommeraktivitäten teilnehmen. Viele haben über die letzten Monate ihr Deutsch und Englisch verbessert und so konnten sie letzte Woche eine kleine Party in unserem Garten feiern, bei der ihre Fortschritte entsprechend gewürdigt wurden. Ausserdem kochen wir wieder täglich für eine begrenzte Anzahl an Kindern und versuchen langsam einen neuen “Alltag” zu organisieren. Wir sind dankbar für alle Gebete und Ermutigungen! Es tut gut zu wissen, dass auch wenn Besuche im Moment nicht möglich sind, wir doch innerlich miteinander verbunden sind. Wir danken Euch von Herzen für Eure Freundschaft. All das macht den Dienst hier in Odessa und Umgebung möglich.
Eine gesegnete Sommer - und Ferienzeit wünschen Euch
Slavik und Nicole mit den Kindern und Mitarbeitern von Lebendige Hoffnung in Odessa
Kontakt: Nicole und Slavik Borisuk, Tel: +380674851620,
Bankverbindung in Deutschland: Lebendige Hoffnung e.V.
IBAN: DE77870540003442001004 SWIFT: WELADED1STB
Bilder von der Fahrt nach Odessa vom 19-25.04.2013
Ein aktueller Bericht aus Odessa
von Nicole Borisuk vom Verein „Lebendige Hoffnung e.V.“
Noch einmal schlafen und dann ist auch dieser Sommer 2014 in der Ukraine Geschichte und unsere Kinder gehen am Montag wie gewohnt am 1. September in die Schule. Und doch ist in diesem Jahr alles anders: anstelle von traditionellen Blumensträußen für die Klassenlehrerinnen wurden Rebekka und Sarah gebeten, Hygieneartikel und Kleidung für die ukrainische Armee zu spenden, neue Schüler - Flüchtlinge aus dem Osten unseres Landes - sind dazu gekommen und wenn diesmal die ukrainische Nationalhymne zum Schulanfang gesungen wird, werden ganz sicher viele Tränen fließen. Jeden Tag erreichen uns neue Nachrichten aus den Kriegsgebieten. In den vergangen zwei Monaten haben wir jeden Tag auf den Erleichterung bringenden Telefonanruf von zwei unserer ehemaligen Tageszentrumsbesucher gewartet, die ihren Wehrdienst an der Front ableisten. Die Berichte dieser und anderer Augenzeugen kann ich heute nicht aufschreiben ... Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Wir helfen wo wir können um die Situation für die Notleidenden leichter zu machen, soweit es uns möglich ist: "unsere" Wehrdienstleistenden haben wir mit lebenswichtigen Schutzwesten und anderem Zubehör ausgestattet, für drei Wochen hatten wir eine vierköpfige Familie, die ihr Haus in Slawjansk vorübergehend verlassen musste, in unserem zweiten Tageszentrum einquartiert. Unser Kinder malen Bilder für Verletzte, die in den Krankenhäusern von Odessa behandelt werden, Freunde aus unserer Kirchgemeinde besuchen die Kranken und versorgen Flüchtlinge mit Kleidung usw. Und wir alle beten und hoffen, dass dieser Krieg bald ein Ende hat und nicht noch weiter in die Ukraine vordringt. In dieser schweren Zeit hat uns Gott mit einem ganz besonders schönen Sommer gesegnet. Daran möchte ich euch nun teilhaben lassen, da nicht zuletzt Eure Unterstützung in Wort und Tat das alles möglich gemacht haben.
Das erste Highlight war unsere gemeinsame Fahrt ins Erzgebirge vom 20.06. bis 06.07. mit insgesamt 33 Kindern, Jugendlichen und Mitarbeitern. Unvergessliche Exkursionen, sehr leckeres Essen und viele herzliche Begegnungen mit alten und neuen Bekannten machten diese zwei Wochen zu einer ganz besonderen Zeit. In diesem Jahr hatten wir viele neue, kleine - sogar 9jährige Kinder - dabei, die sich aber trotzdem fern der Heimat sehr, sehr wohl gefühlt haben. Vielen Dank an alle Organisatoren, Spender und fleißigen Helfer! (ein kurzer Bericht dazu auch in unserer Vereinsmitteilung)
Nach unserer Rückkehr ging es gleich weiter mit einem Seminar für 36 junge Leute zum Thema: "Wozu bin ich berufen? ... Welche Ziele habe ich?" vom 09. bis 12. Juli. Schon am 19. Juli ging es weiter ... In diesem Jahr haben wir es gewagt einen Großteil der Kinder, die regelmäßig eines unserer drei Tageszentren besuchen zusammen in ein großes Feriencamp einzuladen. Insgesamt waren wir dann 97 Personen. Ein großer Segen war außerdem, dass eine christliche Gemeinde über die Hälfte der Gesamtkosten übernommen hat. Doch mit dieser Woche, waren die Sommeraktivitäten noch nicht zu Ende. Am 28. Juli bin ich mit 12 jungen Leuten (18 bis 24jährige) für 10 Tage nach Armenien gereist, um an einem Jugendaustausch mit armenischen und italienischen Jugendlichen teilzunehmen. Diese Reise fand im Rahmen eines EU-Projektes statt, dass auch die Kosten übernahm. Das letzte Großereignis der Sommerferien war unsere Ferienwoche mit circa 60 Leuten in der dritten Augustwoche. Schon das dritte Jahr in Folge hat ein Team der FCG Zwickau diese Woche vorbereitet und gestaltet. Für uns war es eine große Ermutigung, dass sich sieben Unerschrockene mit dem Bus aufgemacht haben, um uns so tatkräftig zu unterstützen. Die meisten Teammitglieder haben für diese Zeit eine Woche ihres Jahresurlaubs geopfert, was wir wirklich sehr schätzen!!!
Und nun hat uns der Alltag wieder.... Schule, Hausaufgaben, neue Freiwillige aus Italien, die morgen ankommen ... Und doch ist es ein anderer Alltag als im vergangenen Jahr. Bitte betet weiter für uns, unsere Kinder und deren Familien und für Frieden in Odessa und der gesamten Ukraine. Nichts wünschen wir uns mehr!
Herzlichst verbunden und in großer Dankbarkeit,
Slavik, Nicole, Rebekka und Sarah Borisuk mit den Kindern und Mitarbeitern von
Lebendige Hoffnung Odessa